Meine einmonatige Reise in Mittelamerika geht bald zu Ende.
Mittelamerika hat schöne Natur und Meer und Strände, aber es
war mir zu US-amerikanisch. Das ist so mein Eindruck am Ende meiner Reise. Vielleicht bin ich auch reisemüde.
Die Hollywoodfilme in den Hostals und Autobussen, Die vielen
„Yeäääähh“ und das laute US-Getue der US-Mochileros (Backpackers) vor Bergen
von Bierdosen in den Bars, am Strand, im Hostal, im Pool. Weil es so viele hat,
hat es auch so viele Touristenangebote an jeder Strassenecke für Canopy oder
Jungle-Adventure und alles, was diese Kiddies an Entertainment und Abenteuer
suchen. Irgendwie auch ein Trip für sich. Panama heisst Pänämä und Costa Rica tönt wie Köustä Wikä, weil US-Amerikaner
den R nicht spanisch aussprechen können. Warum sollten sie auch, sie sind ja
wohl meistens unter sich. Gut, ich will nicht jammern, ich finde reisende
US-Amerikaner noch 1000 mal positiver als Amerikaner die einfach zu Hause
bleiben. Und wenn man einzeln mit ihnen spricht, sind es durchwegs gute Leute,
sensibel für die fremden Welten, und sie machen eindrückliche Sachen.
Wo traf ich eigentlich Mittelamerika? Ich könnte mich auch
selber an der Nase nehmen, und mir vorwerfen, dass ich zuviel geradelt bin, und
insofern auf den Strassen dasselbe erlebte, wie auf unseren Strassen, viel
Verkehr. Und vor allem, dass ich mich nicht von den Touristenorten fernhielt.
Dominical, Quepos, Jacó, Playa el Coco, Ometepe, La Fortuna, Cahuita, Puerto
Viejo, Bocas del Toro ... sind alles bestandene Touristenorte und damit
US-amerikanisch geprägt. Ich hätte anders reisen müssen, den Mut haben müssen,
in einem kleinen Dorf fern von den touristischen Trampelpfaden Halt zu machen
um das Leben in Mittelamerika kennen zu lernen. Ein paar Mal hätte ich
Gelegenheit gehabt dazu, aber dann passte es leider nicht in meine Zeitpläne …
ja, nicht mal in den Ferien war ich frei von Plänen. Nun, das nächste Mal kann
ich es ja besser machen.