Samstag, 19. Februar 2011

Thailand: Der West- und Ostkueste entlang Richtung Norden

Ein Radler-Tag
Morgens lassen wir uns um ca. 6.00 Uhr vom Natel wecken, sonst wuerden wir weiterschlafen, denn es ist noch kaum hell. Wir schluepfen aus dem Bett und gehen kurz baden. Heute morgen war um diese Zeit gerade Vollmonduntergang ueber dem Meer. Es war rot wie bei einem Sonnenuntergang. Sehr schoen. Das Meer ist immer sehr warm, die Temperatur etwa dieselbe wie im Bett.
Danach packten wir die Raeder und fuhren so um 7.00 los. Das ist die angenehmste Zeit, denn am Morgen ist es zwar auch schon 28 Grad, doch die Sonne drueckt noch nicht. Wir radelten bis zum naechsten Dorf, ca 10 km. Zum Fruehstueck gab es dort Pulverkaffee, etwas fritiertes Suesses, etwas Gemuese und Spiegeleier. An anderen Tagen finden wir bei Gassenkuechen mehr Auswahl, also Nudeln, Reis, oder verschiedenste in Bananenblaetter eingewickelte suesse oder salzige Reisspeisen.
Dann geht's los mit einer ersten Etappe von ca. 50 km ohne mehr anzuhalten. Heute waren die Strassen entlang der thailaendischen Westkueste verkehrsarm, zudem hatte bisher jede Strasse breite Schultern, man koennte fast sagen Pannenstreifen, welche dem Radler viel Platz geben und die Fahrt sicher machen vor den anderen Verkehrsteilnehmern. Die Landschaft ist haeufig huegelig und so auch die Strasse, was die Fahrt abwechlungsreich macht. Es hat auch viele Baeche und Flusse aus dem regenwaldigen Hinterland mit brauner Sauce - nicht zum Baden. Mal faehrt man entlang von dicht mit Farnen und Baeumen bewachsenen Steilhaengen, ueberwuchert mit teilweise bluehenden Kletterpflanzen. Mal geht es entlang von Oepalmen- oder Kautschukplantagen, mal Ananasfelder, Bananenbaeumen, Mangobaeumen, Bambus, und immer wieder kommen Siedlungen, denn die Thais lieben es, an der Strasse zu wohnen, wo sie ihr eigenes Geschaeftchen haben und alles zum Verkauf anbieten, was man zum Leben braucht. Die Haeuser sind meist gepflegt und oft mit Blumen geschmueckt. Gegen die Strasse hin haben sie Veranden, wo sie sich aufhalten. Viele Menschen lachen und gruessen mit "Hello you", auch Mopedfahrer, die uns ueberholen. Oft fragen sie uns, woher wir kommen.
Gegen Mittag wird die Sonne unbarmherzig. Ich ziehe Armschuetze an und wickle ein Tuch um den Kopf, auch Socken, damit die Zehen nicht garkochen. Das gibt natuerlich zusaetzlich warm. Immer oefter greift man zur Wasserflasche. Meist kommt zum Fahrtwind noch etwas Meerwind, also Seitenwind, was etwas Abkuehlung bringt. Die kurze Mittagsrast verbringen wir meist in einer Bar und trinken Fruchtsaefte und Eiskaffee.
Am Nachmittag kommt beim Radeln die Hitze der Strasse dazu. Die Sonne brennt unbasrmherzig. Ich fuhr oft laengere Zeit auf der falschen Strassenseite, weil es dort mehr Baumschatten hatte. Das ist kein Problem, denn wie gesagt, die Strassenschulter ist breit und viele Thais fahren auch oft auf der falschen Seite, so dass das niemanden stoerte. Eigenlich wollen wir jeweils nur bis 13.00 oder 14.00 radeln, also bis sich die hiesigen Leute auch aufs Ohr legen fuer eine Mittagsrast, weil es zu heiss ist ausser Haus, doch wurde es bis jetzt oft spaeter. Auch heute fuhren wir bis nach 15.00. Ich startete nach der Mittagsrast (Bier, Eiskaffee, Mangodrink, Wasser und leerte in den 2 folgenden Radelstunden eine 1.5 Liter Flasche. Heute suchten wir noch einige Zeit, bis wir ein Hotel fanden, das uns passte. Danach sogleich den Fluessigkeitsverlust kompensieren und kalte Dusche, welche Wohltat, und sogleich ins Meer, das aber mit seinen 33 Grad nicht besonders abkuehlt. Edu schreibt danach sein Tagebuch, ich mache Yoga. Um 19.00 wird es dunkel und wir gehen aus zum Abendessen. Nach dem Abendessen legt sich Edu aufs Ohr, waehrend ich noch 1-2 Stunden dem Tag nachtraeume oder - wenn vorhanden - am Computer arbeite, bis auch ich schlafen gehe.

Reisenotizen

17. 2.: ‎Ko Yao Nao - Thai Mueng. Heut gehts vom Inselleben wieder aufs Festland zurueck, so dass wir gleich nördl. vo phuket sind. Zuerst ca. 2 std. Bootsfahrt nach norden aufs festland bei Phang Nga, dann 60 km geradelt auf der nr 4. nach Thai Mueng. 3 std. geblogt. heutige probleme: leertaste war defekt vom gamen der Thaikiddies. etliche kiddies vergnügten sich mit lauten spielen, videos, musik im Internetcafe, hoellenlaerm.

18.2.: ‎Thai Muang - Suksamran, 135 km.  I bi kerngesund u mag viel essen & trinken, was hier sehr gut & günstig ist. Mango- ananasdrink oder eiskafi ca 1 Fr.  Zuerst no besiedelt, tourismus & verkehr, dann immer weniger. Landschaft oft wie in californien, dazu bananenbaeume, öl- kokospalmen, Bambus, kautschukwälder, ananasfelder (50Rp. pro stk.), schöner regenwald, gute strasse mit breiten schultern, gepflegte häuser mit blumen (welch ein unterschied zu sumatra). Nur die sonne schlägt hammermässig zu.Wollten eigentli nid mehr als 80-100 km radeln, fanden aber bis gegen abend nix mehr zum pfusen. Sind jetzt einzige gäste in einem bungalow-resort direkt am meer (14 Fr. fürs bungalow) mit einer mamma, die uns bekochte, sonst nix, ou kein dorf.

19. 2.: ‎Heute bis Ranong geradelt, 115km, durch abwechlunsreiche huegellandschaft.

20. 2.: ‎Ranong - Kra Buri, 65 km auf dem weg zur ostkueste. in der chinesischen beiz hätte es Jelly Fish Salad  oder Soft Boiled Appendix Pig (Fr. 1.80) gegeben. Ist das Schwanz? Welcher? Ansonsten gut aufgehoben bei einer Resort-Mamma, die sprudelt vor Spoontaneitaet, Kommunikativitaet, uns keine ruhige Minute goennt, mit Fruechten daher kommt, uns gerne betoucht, Edu eine waehrend des Fruehstuecks eine Rueckenmassage verpassen will und dafuer - weil sie es gut machen will - den Ellbogen braucht, was ihm grad gar nicht so passt.

21.2.: Kraburi - Chumporn/Thung Wualaen, ein strand im golf vo thailand, also an der ostkueste der halbinsel, 80 km leicht hügelige fahrt. jetz in einem schönen bungalow mit swimmingpool, haben gut gegessen. edu schläft scho sit 3 std. er ist am abend immer müde & geht brav ins bett. Manchmal etwas schade. aber wer schlaeft, suendigt nicht, und dort wo wir jeweils sind, ist auch nid viel los, u i hab ou viel zu tun mit mir selber, dass i die stunden bis mitternacht gut fuer mi gebrauchen kann. pesche schrieb eine lange mail mit vielen fragen zu freiheit & gluecklich sein, die i zu beantworten suchte. Mein text kam daher wie ein guru in allwissenheit schreiben würde, u i muss mir das nomal ueberlegen, denn schliessli bi i derjenige der hinterfragt u antworten sucht. so verging dieser abend.

22.2.: ‎Thung Wualaen - Bang Saphan, 92 km auf verkehrsarmen, schönen nebenstrassen.

23.2.: Bang Saphan - Ao Manao, 95 km, fast alles auf nebenstrassen im schatten kilometerlanger kokospalmenwaelder dem meer entlang. einer der landschaftlich schoensten strecken bisher. gut gegessen bei einer mamma (ich: grosser fisch,edu: seafood, dazu wok-gemuese, bier, kaffee) fuer 12 Fr. mit meerblick.

24. Februar 2011: Ruhetag in Ao Manao


Eigentlich hat er sich schon gestern abgezeichnet, dieser Ruhetag. Geplant war er nicht. Er war einfach faellig. Seit einigen Tagen sah unser Programm immer etwa so aus:"Himmlische Klaenge meines Natel-Weckers reissen uns um 06.30 Uhr aus dem Schlaf. Darauf folgt, wenn moeglich, ein Morgenbad. Nun sind wir wach, das heisst bereit fuer ein ausgibiges Fruehstueck mit viel Kafi. Danach geht s on the road. Im Idealfall radeln wir, unterbrochen durch Verpflegungspausen, bis gegen 14.00 Uhr. Danach wird s zu heiss. Etwa jeder dritte Tag ist nicht "Idealfall". Das heisst wir sind, weil wir ein bestimmtes Ziel erreichen muessen, z.B. eine gute Unterkunftsmoeglichkeit, bis gegen Abend am strampeln. Nun folgt kurz zusammengefasst: Die wiklich gute Unterkunft auch finden, Zimmerpreis verhandeln, duschen oder im Meer baden, Verpflegungsmoeglichkeit suchen, Staunen was nach dem Bestellen serviert wird, etwas quatschen, dies und das und dann bald einmal in die Horizontale".
Gestern begann unser Tag wie immer. Dann aber, wir waren noch keine Stunde unterwegs, war schon das erste Kafi faellig. Auf verkehrsarmen Nebenstrassen ging s darauf durch wunderschoene Kokospalmenwaelder, oft entlang der Kueste, weiter. Aber nicht lange. Ein Verpflegungsstand am Strassenrand bot Rueblisaft an. Das durften wir nicht auslassen. So sassen wir kurz darauf hinter zwei grossen Rueblisaeften. Wieder auf den Velos dauerte es gerade etwa 15 Minuten, bis Baedu dem Charm einer Dame, die Eiskaffee (ein Glas wird randvoll mit Eis gefuellt und dann wird etwas Kafi hineingegossen) anbot, nicht widerstehen konnte. Also Eiskaffeepause. Die geneigte LeserIn hat bereits bemerkt, wir sind nicht mehr so motiviert zu pedalen. Gegen Abend erreichten wir dann unser vorgesehenes Ziel, die Ao Manao Beach in der Naehe von Prachuap Khiri Khan doch noch. Nach etwas Suchen fanden wir im Hotel der in dieser Beach stationierten Luftwaffenbasis auch ein Supperzimmer. Am naechsten Morgen, nach dem Morgenbad, waren wir uns schnell einig. Hier bleiben wir noch einen Tag.
Von Zeit zu Zeit brauchen wir so einen Ruhetag. Immer nur vorwaerts stumpft irgendwie ab. Die Tage verlaufen gleichfoermig. Mann nimmt die Schoenheit der Landschaft, die exotischen Details, die kleinen Ueberaschungen am Wegesrad gar nicht mehr wahr. Vielleicht geht alles, trotz Fahrradtempo, einfach zu schnell. Dann ist ein Ruhetag, es koennen auch mehrere sein,faellig.   
Aber was heisst da schon Ruehtag? Auch heute erklangen die "himmlischen Klaenge" des Natels und es folgte das Morgenbad. Das Fruehstueck dann nahmen wir in der hauseigenen Kantine ein. Die ganze Beach wird vom Militaer benutzt. Also verzehrten wir unsere Spiegeleier, Toasts und weitere Koestlichkeiten umzingelt von Generaelen, die zufaellig in unserer Ecke fruehstueckten. Wir merkten bald einmal, dass das unterwuerfige Gruessen der Neueintretenden nicht uns, sondern den Herren mit den Sternen und der Abzeichensammlung auf den Uniformen, galt.Nach der Saettigung pedalten wir in die nahe Stadt. Wir kauften Fruechte ein. Dann trennten sich unsere Wege. Baedu liess sich eine neue Brille verpassen, suchte einen Bestandteil fuer sein Natel, einen Veloschlauch, Flickzeug, Postkarten und Marken. Ich wollte mir ein zweites Hemd und kurze Hosen erstehen. Daneben suchte ich einen ganz bestimmten, braunen Knopf fuer mein Hemd. Spannend dies alles zu finden in einer Stadt, in der kaum jemand english spricht. Nun, es ist uns gelungen. Neben allem anderen hat Baedu eine neue Brille, das Teil fuer sein Natel und an meinem Hemd sind die Knoepfe wieder vollstaendig. Wieder im Hotel begann das grosse Waschen. Erstaundlich wie schnell beim Radeln alles dreckig wird. Den Rest des Tages verbrachten wir mit Tagebuchschreiben, Schwimmen im hoteleigenen Pool, Gymnastik \ Yoga und natuerlich mit Futtern. So ein Ruhetag, auch wenn er nicht wirklich ruhig ist, tut gut. Morgen geht s wieder auf die Strasse, nodwaerts. Ich freue mich darauf. Freue mich auf all das Exotische, Schoene, Kleine, Besondere, das mir nun wieder begegnen wird.   

25.2.: Ao Manao - Hua Hin, 115 km flach, etwas r?ckenwind. meist auf nebenstrassen entlang von kilometerlangen sandstr?nden mit vielen badem?glichkeiten u sch?nen einsamen resorts. hua ist aber massentourismus a la costa brava: 20 km hotelsilos dem Strand entlang mindestens. wir fahren morgen mit bus weiter nach Tak, ca. 550 km, und sind dann n?rdl. vo bankok. Meer ade!

Ein Versuch zu gluschtigen Kokosnuessen zu gelangen. Dem Stamm entlang war eine Ameisenstrasse. Nach heftiger Ameisenattacke Versuch abgebrochen.

So machen's die Thai, wenn sie nicht selber hochklettern: Sie kommen mit dressierten Affen ...


... lassen abgerichtete Affen hochklettern ...
... und die Kokosnuesse runterschmeissen.


Pagodenbesuch (bei Bankrut)



on backroads

Neben Edu beachte man rechts ein Oelpalme mit ueppigem Oekotop am Stamm






Interkulturelle Kommunikationsschwierigkeiten:
Ich: Can you please tell us where we are?
Thai: Yes!
Ich: The town: name?
Thai: Yes!
Ich: Ok, thank you very much!

Die Thai lieben es, an der Strasse zu leben, wo sie ihr eigenes Ladenbeizhandwerklagergaragengeschaeft fuehren koennen. Der Preis fuer das Grundstueck wird nach Laufmeter entlang der Strasse berechnet. Nach hinten sind die Grundstuecke weniger beschraenkt. Dadurch sieht man oft sehr schmale Gebaeude.

"sam-same"



Schatten