Sonntag, 12. April 2015

Osterlamm à la Grec

In Griechenland feiert man das orthodoxe Osterfest eine Woche nach dem katholisch-reformierten. Traditionell gibt es an diesem Tag Lamm.
In der kleinen Taverne, wo wir essen wollten, wurden wir in die Küche gewunken, um die Speisen auszuwählen, weil wir uns zu wenig verständigen konnten. Dort präsentierte uns der Koch zwei vorbereitete Gerichte. Die eine Platte sah aus wie Mangold, und wir glaubten, es sei das Gemüse. In der anderen Platte war am Spiess gegrilltes Lamm. Dazu bestellen wir einen griechischen Salat und roten Wein.
Ausser dem Salat konnten wir die Speisen leider nicht essen. Schon der erste Bissen in den Lammrollbraten, was ein überaus fettiges Bruststück war, schockte. Er stank derart nach Schafbockscheisse, dass ich ihn kaum runterbrachte. Margrit ging es ebenso. Sie begnügte sich mit daran riechen. Im Mangoldgemüse hatte es Lammleber, die dem Gericht einen pisseligen Geschmack verpasste. Der Wein war dünn und sauer. Das war ein Reinfall. Auch der Griechensalat konnte die Ehre dieser Küche nicht retten.
Margrit und ich berieten uns, wie wir die Speisen verschwinden lassen konnten, denn wir waren wie üblich ausser drei einheimischen Männern die einzigen Gäste, und wir wollten den Wirt nicht enttäuschen. Wir entschieden uns, die Hälfte des Mangolds stehen zu lassen, die andere Hälfte verschwand in einem Blumentopf. Das Fleisch verpackten wir in Servietten und liessen es in unseren Taschen verschwinden, um es später den wilden Hunden am Strand zu verfüttern. Mit dem Wein gingen wir auf der Terrasse frische Luft schnappen.
Naja, die griechische Küche ist keine Küche zum Schwärmen, das wissen wir, Aber dieses Osteressen stellte in negativer Hinsicht alles bisherige in den Schatten. Gut, dass wir den Campingkocher mit dabei haben!

Grundrezept für alle griechischen Gerichte*
1. Irgendwas in heisses Wasser oder Öl schmeissen
2. Mit Salz und Pfeffer würzen
3. In Olivenöl schwimmend servieren

     *Gemüse, Fisch, Schildkröten etc.