Donnerstag, 17. April 2014

Betrachtungen 3: Über das Hier und Jetzt







Die Berge hier sind für uns Alpenbewohner sehr eindrücklich: Es sind ausnahmlos Vulkane, meist schöne Bilderbuch-Kegelvulkane. Für mich als Mann besonders schön, weil sie haben die Form von Brüsten. Un senderismo erotico.

Berge erscheinen so felsenfest, wie ein Symbol für ewige Dauer. Vor Jahrtausenden so, heute so, in Jahrtausenden so. Aber diese wahrgenommene Beständigkeit ist nichts als eine Illusion, denn nichts bleibt sich selbst gleich. Unsere Alpen waren einst Meeresboden, diese Berge hier (auf dem Bild) kamen vor 300 Jahren aus dem Erdinnern.
Als Menschen können wir längst nicht jeden Wandel bemerken, beispielsweise nicht den langandauernden Wandel der Berge.
Als Menschen sehen wir nur einen kleinen Teil des Wandels. Wir sehen, wie schnell sich eine Blume oder ein Mensch verändert.
Wir sehen auch nicht den kleinen Wandel zwischen zwei aufeinanderfolgenden Augenblicken. Den gibt es! Logischerweise. Auch wenn wir meinen, dass sich zwei Augenblicke vollständig gleich sind. Wir sehen nur die Veränderung nicht. Mir gefällt der Gedanke, dass ich in diesem Augenblick nicht mehr derselbe bin, wie im vergangenen Augenblick. In jedem Augenblick werde ich neu kreiert, super.  Nur der Augenblick ist vielleicht wirklich, weil die Vergangenheit ist ja vorbei und die Zukunft noch nicht da. Nur der Augenblick ist zeitlos. Aber der Augenblick ist nicht fassbar. Es ist erstaunlich: Die Wirklichkeit ist nicht fassbar, die Wahrheit ist nicht fassbar. Ich bin nur ein Augenblick, in jedem Augenblick ein neuer und anderer Beat.
Aber wohl nur, wenn ich mich lösen kann von meiner Geschichte, meinen Zielen, Wünschen, körperlichen Bedingtheiten, meiner Vergangenheit, meiner Zukunft etc.
Den Augenblick gewinnen durch Befreiung von körperlichen und geistigen Fesseln. Dafür die Gegenwart erleben, was für ein Gewinn! Die Wirklichkeit erleben! Jeden Augenblick erleben. Jeden Augenblick ein neues Leben.