Samstag, 2. März 2013

Auf dem Rückweg



Mis amigos,

Endlich wieder mal Wifi. Nicaragua ist ein schwarzes Loch von wegen Internet, jedenfalls dort wo ich war. Und wenn, dann langsam zum Abwinken.

Mir geht’s gut. Ich bin  seit 2 Tagen ziemlich dran, mit Radeln, und Schiff und Bus wieder nach Panama zu kommen. Jetzt grad bin ich in Fortuna (Costa Rica), am Fusse des Vulkans Arenal. Die letzten 2 Tage waren Schifffahrten, zuerst von Ometepe/Nicaragua eine Nacht lang über den See nach San Carlos. Dann Warten auf ein weiteres Schiff von San Carlos/Nicaragua den Rio Frio rauf nach Los Chiles/Costa Rica. Das war eine wunderschöne Dschungelfahrt. Schliesslich bin ich noch über 80 km geradelt. Geschlafen habe ich schlecht und recht neben einem Ghüderkübel, den beide Schiffe waren überfüllt und die Wasserspritzer nässten die schönsten Schlafecken. Das Individualreisen braucht viel Zeit, Nerven, Geduld und Energie, diese schwüle Hitze den ganzen Tag, mühsame Auswanderungs- und Einwanderungsprozedere, Preisverhandlungen wegen des Velos etc. Dann beim Radeln regnet's schnell eine Stunde und man muss in der Pampa warten. Dann klappt der Geldbezug nicht, und man sucht andere Automaten. Auch eine Unterkunft finden, dauert seine Zeit ... schon zum zweiten Mal komme ich am Wochenende in eine Stadt, wo sie eine Sportveranstaltung haben: fast alles war ausgebucht, ich hatte Mühe, was zu finden. Alles ist gut, ich will jaaaa nicht jammern, aber die Tage fliegen einen nur so um die Ohren. Und so viel voraus zu denken und zu planen und zu organisieren. Und am Abend denke ich dann an euch zuhause und sage mir: ach ja, da ist ja noch jemand ennet dem Meer, ich sollte noch ein paar Mails beantworten, aber ich kann nicht mehr.
So geht das.
In Costa Rica ist das Reisen wieder etwas einfacher wegen der vorhandenen Infrastruktur, und ich habe noch eine gemütliche letzte Woche. Allerdings muss ich halt täglich etwa 100 km weiter kommen, und es bleiben nur noch 2 Ruhetage.

Heute mache ich eine geführte Tour auf und rund um das Arenal-Vulankgebiet mit Wandern und Thermenbaden.

Für mich wird es Zeit heim zu kommen, ich hoffe, ich werde noch ein paar schöne Dinge sehen und ein paar gute Tage haben und baden und so, aber eigentlich bin ich voll von Eindrücken. Ich habe langsam genug von fremden Menschen (sie sind mir lieb, nichts gegen sie), Dschungel und Meer und Hotels und ... ich brauche wieder eine Familie und ein Zuhause und sinnvolle Arbeit ...

Bei mir ist es jetzt 22.30 und bei euch 5.30. Ich gehe bald ins Bett und ihr steht bald auf. Ich wünsche euch einen schönen Tag und grüsse euch.