Mittwoch, 13. März 2013

Mittelamerika - Wer bist du? Wo bist du?


Meine einmonatige Reise in Mittelamerika geht bald zu Ende. 
Mittelamerika hat schöne Natur und Meer und Strände, aber es war mir zu US-amerikanisch. Das ist so mein Eindruck am Ende meiner Reise. Vielleicht bin ich auch reisemüde.
Die Hollywoodfilme in den Hostals und Autobussen, Die vielen „Yeäääähh“ und das laute US-Getue der US-Mochileros (Backpackers) vor Bergen von Bierdosen in den Bars, am Strand, im Hostal, im Pool. Weil es so viele hat, hat es auch so viele Touristenangebote an jeder Strassenecke für Canopy oder Jungle-Adventure und alles, was diese Kiddies an Entertainment und Abenteuer suchen. Irgendwie auch ein Trip für sich. Panama heisst Pänämä und Costa Rica tönt wie Köustä Wikä, weil US-Amerikaner den R nicht spanisch aussprechen können. Warum sollten sie auch, sie sind ja wohl meistens unter sich. Gut, ich will nicht jammern, ich finde reisende US-Amerikaner noch 1000 mal positiver als Amerikaner die einfach zu Hause bleiben. Und wenn man einzeln mit ihnen spricht, sind es durchwegs gute Leute, sensibel für die fremden Welten, und sie machen eindrückliche Sachen.

Wo traf ich eigentlich Mittelamerika? Ich könnte mich auch selber an der Nase nehmen, und mir vorwerfen, dass ich zuviel geradelt bin, und insofern auf den Strassen dasselbe erlebte, wie auf unseren Strassen, viel Verkehr. Und vor allem, dass ich mich nicht von den Touristenorten fernhielt. Dominical, Quepos, Jacó, Playa el Coco, Ometepe, La Fortuna, Cahuita, Puerto Viejo, Bocas del Toro ... sind alles bestandene Touristenorte und damit US-amerikanisch geprägt. Ich hätte anders reisen müssen, den Mut haben müssen, in einem kleinen Dorf fern von den touristischen Trampelpfaden Halt zu machen um das Leben in Mittelamerika kennen zu lernen. Ein paar Mal hätte ich Gelegenheit gehabt dazu, aber dann passte es leider nicht in meine Zeitpläne … ja, nicht mal in den Ferien war ich frei von Plänen. Nun, das nächste Mal kann ich es ja besser machen.