Samstag, 4. Februar 2012

Tobasee auf Sumatra

Blick auf die Insel Samosir mit Halbinsel Tuktuk

Blick vom Kraterrand der Insel Samosir. Unten: Reisfelder von Silimalombu


Der Tobasee (Indonesisch: Danau Toba) ist ein 87 km langer und 27 km breiter See im Norden der indonesischen Insel Sumatra, 77 km südlich der Provinzhauptstadt Medan.
Der Tobasee liegt in einem vulkanischen Kesseleinbruch. Das Niveau des Sees liegt 905 Meter über dem Meeresspiegel, die Uferlänge beträgt 279 km. Mit einer Gesamtfläche von 1776,5 km² (zum Vergleich: Bodensee 536 km²), einschließlich der 640 km² großen Insel Samosir, ist er der größte Kratersee der Erde. Prapat am Ostufer ist die größte und wichtigste Stadt am See. Einziger touristischer Ort auf der Insel Samosir ist Tuktuk.
Das der Länge nach durch Sumatra verlaufende Barisangebirge ist eine plattentektonische Auffaltung, entstanden durch die Anpressung der von Südwesten sich heranschiebenden Indo-ozeanischen Platte. Während der Aufwölbung entstanden nach und nach immer größere und tiefere Dehnungsrisse, bis vor etwa 74.000 Jahren durch diese Risse das gasreiche Magma in einer gigantischen Eruption seinen Ausweg fand.
Entwässert wird der Tobasee durch den 150 km langen Fluss Asahan, im äußersten Südosten. Stromabwärts durchbricht der Asahan mit einer bis zu 300 m tiefen Schlucht das östliche Randgebirge des Kraters.
Die Eruption
Entstanden ist der Kessel des Tobasees durch die Eruption des Supervulkans Toba vor etwa 74.000 Jahren. Man geht davon aus, dass es sich um den größten Vulkanausbruch der vergangenen zwei Millionen Jahre gehandelt hat. Vulkanische Asche des Ausbruchs findet man im gesamten Indischen Ozean und in weiten Teilen Indiens Schätzungen zufolge wurden 2.800 Kubikkilometer vulkanischen Materials (davon 800 km³ Asche) bis in 80 km Höhe geschleudert und verteilten sich in der Atmosphäre. Darauf folgte eine Abkühlung des Weltklimas, ein so genannter vulkanischer Winter. Schätzungen sprechen von 3 bis 5 Grad Abkühlung. Modellrechnungen ergaben, dass je nach Auswahl der Eingabewerte für das Modell die Abkühlung einige Jahrzehnte vorhielt und zu Beginn dieser Kälteperiode die Abkühlung sogar 8 bis 17 °C betragen haben könnte. Der Ausbruch könnte demnach die kältesten Jahre der Würmeiszeit verursacht haben.
Der Toba-Katastrophen-Theorie des Anthropologen Stanley Ambrose zufolge soll die Eruption zu einer Dezimierung der damals noch ausschließlich in Afrika lebenden Vorfahren des modernen Menschen (Homo sapiens) auf 1.000 bis 10.000 Individuen geführt haben, was diese Art an den Rand des Aussterbens gebracht habe. Der in Europa und in Asien bis Sibirien lebende Neandertaler und der in Asien lebende Homo erectus überlebten diese Naturkatastrophe und starben erst später aus.
Nach Wikipedia